Schulname

Im Jahr 2009 wurde die Volksschule Wartenberg in Marie-Pettenbeck-Schule um­­benannt. Sie befindet sich in Oberbayern und besteht aus einem Grund­schul- und einem Mittelschulbereich mit etwa 550 Schülerinnen und Schülern in 25 Klassen und über 60 Lehrkräften. Dem­gemäß werden Klassen von den Jahrgangsstufen 1 bis 11 unterrichtet. Un­sere Schule verfügt seit 2007 über derzeit 5 Ganztagesklassen und seit September 2012 über zwei Vorbereitungsklassen (9plus2-Klassen).

Wer ist Marie Pettenbeck?

Maria Pettenbeck (auch Marie Pettenbeck genannt) gilt als Stamm-Mutter des zweiten Wartenberger Grafengeschlechts. Sie war die Ehefrau von Herzog Ferdinand I. von Bayern (geb. 1550).

Maria Pettenbeck wurde am 5. Februar 1573 als Tochter des Georg Pettenbeck (gest. 1608) und dessen Frau Felicitas Pettenbeck (gest. 1604) in Haag geboren. Georg Pettenbeck war Landrichter in Haag, vorher Rentschreiber in München; er war zudem Kastner und Lehenprobst zu Haag. Georg und Felicitas Pettenbeck hatten insgesamt 8 Kinder. Tochter Maria genoss eine strenge, gute Erziehung und lernte vermutlich 1587/88 Herzog Ferdinand kennen: Am 26.9.1588 (mit nur 15 Jahren!) heiratete sie Herzog Ferdinand.

Bereits am 23.9.1588 wurde ein Vergleich zwischen Herzog Wilhelm V. von Bayern und Ferdinand geschlossen (bestätigt am 16. Februar 1589 von Kaiser Rudolph II. zu Prag) in dem Ferdinand eine jährliche Pension von 16000 Gulden und 2 Rittergüter zugesprochen wurden. Der Vertrag sprach den Kindern aus Ferdinands und Maries zu dieser Zeit nicht standesgemäßen Ehe alle Erbansprüche ab, gestand ihnen aber einen Adelstitel zu. Gut und Schloss Wartenberg (gemeint kann nur das Jagdschloss siehe Wening Stich von 1720 sein) sowie die Grafschaft Haag gingen als Hochzeitsgabe in den Besitz des jungen Ehepaares über.

In einem Stadtschloss am Rindermarkt in München verbrachten Ferdinand und Maria mit ihren Kindern die meiste Zeit: 16 Kinder, die alle den Titel „Grafen von Wartenberg“ trugen, krönten die Ehe. Als Herzog Ferdinand im Alter von 58 Jahren im Jahr 1608 starb, hinterließ er aufgrund hoher Kosten für Hofhaltung und standesgemäße Erziehung der Kinder einen Schuldenberg. Spätestens dann legte Maria ihre Zurückhaltung und Bescheidenheit gegenüber dem Bayerischen Hof ab und forderte adäquate Mittel zur Gewährleistung des standesgemäßen Lebensunterhalts für die große Familie ein. Alle Kinder (10 davon überlebten ihre Eltern) wurden gläubig, streng, aber für die Zeit liebevoll und modern erzogen (z.B. Franz Wilhelm Graf von Wartenberg (1593-1661), Studium in Ingolstadt und Rom, Probst von Altötting, Präsident der bayr. Ratskollegien, Domprobst von Regensburg, Förderer des Schulwesens und der Bildung der Geistlichen…).
Maria Pettenbeck starb am 5. Dezember 1619. Zunächst wurde sie in der Münchner Familiengruft der St. Sebastiankapelle begraben; Als diese 1807 umgebaut wurde, erfuhr sie Ehrung durch König Maximilian I. von Bayern, der die sterblichen Überreste in die Gruft in der Liebfrauenkirche umbetten ließ. Eine Steintafel beschreibt den Charakter der Marie, die als fromm, lieb, treu und tugendsam gilt:

„Sie lebte in Glück und Unglück
War aber größer als beide
Denn sie bewies sich beharrlich
Im Unglück
Und mäßig im Glück.
Sie war des Himmels würdig,
Nach dem sie sich stets gesehnt.“


Quellen
Text: Dr. Heike Kronseder, Wartenberg.
Bild 1: Kupferstich – Marie Pettenbeck (aus: Wartenberg und die Wittelsbacher, Festschrift 1980).
Bild 2: Kupferstich – Gut Wartenberg (von Michael Wening, um 1720).
Bild 3: Kupferstich von J. Stridbeck: Das Haus am Rindermarkt in München (aus: N. Lieb: München – Die Geschichte seiner Kunst, 1971).